By: Irene KOHLWEISS
Für den zweiten Lauf des Vergleichskampfes Tschechien – Österreich am 2. Juni 2002 in Prag waren zwei Reiter eingeladen. In einem Starterfeld von fünf Pferden über 1600 Meter durften Christian BRÄUER und ich unser Glück versuchen. Da Christian direkt von einem Urlaub nach Prag fuhr, holte mich Gaby ELIAS in der Freudenau ab und brachte mich in Rekordzeit auf die Rennbahn.
Nach einem Rundgang um die Bahn trafen wir uns mit Christian auf ein Getränk und dann ging es schon zum Umziehen und Auswiegen. Christian hatte im Urlaub brav durchgehalten und konnte die 62 kg problemlos reiten. Laut dem Rennprogramm war Christians 6-jähriger Hengst „Rekord“ weder 2001 noch 2002 am Start gewesen; meine 4-jährige Stute „Zira“ hatte heuer ihren diesjährigen Anstart, war aber im Vorjahr bei sieben Starts viermal platziert gewesen und wurde auch als Dritte getippt.
Im Führring trafen wir auch Michael ROSENFELD, der Christians Begeisterung noch steigerte, indem er ihm offenbarte, dass „Rekord“ Lebensanstart (!!!) habe.
Mein Trainer erzählte mir, dass „Zira“ ein bisschen nervös sei und im Aufgalopp mit dem Kopf schlage; nach dem Start soll ich keinesfalls vorne gehen, sondern versuchen, in dritter Position zu warten und ab Anfang der Geraden zu reiten. Soweit so gut; allerdings hätte ich einen Halsriemen doch sehr begrüßt. „Zira“ hatte als einziges Pferd keinen. Wie vorher gesagt, war sie ein wenig nervig, ließ sich aber durch gutes Zureden und Abklopfen beruhigen und absolvierte auch den Aufgalopp absolut manierlich und ohne mit dem Kopf zu schlagen. Christians „Rekord“ war sehr ruhig und brillierte im „Reitpferdcanter“.
Die Startmaschine stand zu 2/3 auf unserer Bahn und zu 1/3 auf der innen gelegenen Hürdenbahn. Außerdem waren die ersten beiden Boxen auf „unserer Seite“ geschlossen. Mit Startnummer 1 rückte ich als Erste ein und „Zira“ war auch hier leicht zu beruhigen. Die Pferde werden in Prag in die vorne offene Startmaschine geführt und je zwei Personen stehen vorne und hinten bereit und schließen die Boxen.
Nach dem „Ab“ nahm ich „Zira“ an die zweite Stelle zurück und ließ mir von „Mesias“ mit Zuzana VITOVÁ den Weg zeigen. Hinter mir lagen „Grazl“ mit Kamila BARTOSOVÁ, die ich schon aus Alag kannte, und die Favoritin „Miss Petong“ mit Frantisek KOUCKÝ. „Rekord“ war auch irgendwie aus der Maschine gestolpert und hoppelte hinter dem Feld drein. Eingang der Geraden zog „Zira“ mit „Mesias“ gleich und wir duellierten uns bis ins Ziel, wo dann „Mesias“ den Kopf vorne hatte. 100 Meter vor dem Ziel war „Miss Petong“ an uns vorbeigezogen und siegte sicher mit einer Länge. „Rekord“ trudelte als Letzter ein.
Beim anschließenden Buffet im VIP-Raum konnte Christian dann schon alles von der amüsanten Seite sehen.
Im weiteren Rahmenprogramm lief Stall Armor’s „D’Amora“ über 2200 Meter und erreichte bei 14 Startern einen respektablen 4. Platz. Im Hauptrennen, dem „Velká Cervnová Cena Aliatel“ (entspricht unserem Vederemo-Rennen), über 2200 Meter siegte „Poderoso“ (D. TÖRÖK) vor „Richest Vein“ (A. McGLONE) und „Lavander“ (I. KUB).
Nachdem wir noch im Tack-Shop eingefallen waren (wirklich sehr empfehlenswert), brachte mich Gaby wieder zurück nach Wien.
Herzlichen Dank für die Betreuung und die Organisation und viel Spaß für das nächste Team, das am 01.09.2002 im dritten Lauf antreten wird.