By: Martin GROISS
Nachdem der Tross der FEGENTRI (Fédération Internationale des Gentlemen-Riders et des Cavalières) in Norwegen (Øvrevoll) war und bevor er nach Deutschland (Hamburg) weitersiedelt, machte er am 23. Juni 2002 – am Tag des Tschechischen Derbys - in Prag Station. Karin HOF vertrat österreichische Farben und so machten wir uns am Sonntag um 6.00 Uhr auf den Weg nach Prag, da wir um spätestens 10.00 Uhr auf der Rennbahn zu sein hatten. Nach problemloser Fahrt (fast kein Verkehr, minimalste Grenzaufenthalte) und noch erträglicher Hitze kamen wir rechtzeitig in Velka Chuchle (Ort der Prager Rennbahn) an. Die Zeit bis zum Beginn des Renntages verbrachten wir mit dem Besuch eines auf der Rennbahn befindlichen Renn- und Reitsportgeschäftes sowie mit einem obligaten Gang um die Rennbahn, die sich in einem ganz guten Zustand befand. Zu Beginn des Renntages trafen nach Gabriela ELIAS und Michael ROSENFELD auch der Präsident der FEGENTRI, Johannes Baron von der RECKE, ein.
Um 14.15 Uhr wurde das erste Rennen gestartet, das Rennen der FEGENTRI wurde als sechster Tagesbewerb um 17.10 Uhr gelaufen. In dem zur IV. Kategorie zählenden, mit CSK 30.000 (rund € 990) dotierten und über 1.600 Meter gelaufenen Bewerb ritten – außer Karin und fünf tschechischen Reiterinnen noch Sonja MARKWALDER (CH), Elke SCHÜTZ (D) und Agnes SZALLAY (HU). Karin hatte mit der 3jährigen Stute „Zira“ ein nicht so schlechtes Pferd zugeteilt bekommen, sie war am 02. Juni – beim Anstart – mit Mag. Irene KOHLWEISS platziert gelaufen. Somit war eine Chance auf eine gute Platzierung gegeben. Karin musste sich aber dem sehr schnell und unruhig gelaufenen Rennen anpassen und hatte somit keinen idealen Rennverlauf. Mit feinem Schluß-Speed schaffte sie aber dennoch den dritten Platz 1¼ Längen hinter den nur durch Kopf-Länge getrennten beiden Pferden. Gewonnen hat die Ungarin Agnes Szallay mit der 5jährigen Stute „Thálie“ (v. Harlow a. d. Talcum) knapp vor der tschechischen Reiterin Radka HOVADOVÁ mit „Modemann“. 1¾ Längen hinter Karin kam Elke Schütz mit dem Favoriten „Hatcher“ auf Rang 4. Für Sonja Markwalder blieb auf „Arctic Funny“ nur der 9. und letzte Platz.
Die Siegerehrung, vom Präsidenten des tschechischen Amateur-Rennreiter-Vereines, Joseph ZEDNIK und vom Präsidenten der FEGENTRI gemeinsam durchgeführt, bescherten dem Besitzer, dem Trainer und der siegreichen ungarischen Reiterin sehr schöne Ehrengaben (Ferngläser). Auch die andern Teilnehmer wurden mit netten Andenken an ihren Ritt in Prag bedacht.
Nachdem sich die Reiterinnen frisch gemacht hatten und wir anschließend auf der Tribüne noch kurz beisammen saßen, um den Derby-Tag ausklingen zu lassen, machten sich Karin und ich auf dem Weg nach Wien, wo wir - durch die Hitze des Tages etwas „geschafft“ - am späten Abend ankamen.
Abschließend noch ein paar Worte zur 82. Auflage des Tschechischen Derbys (Dotation CSK 2.160.000 / rund € 71.350): Gewonnen hat Favorit „Poderoso“, ein im Gestüt Idee v. Brief Truce a. d. Potenza gezogener Hengst, der von Jockey Philip ROBINSON geritten wurde. Komplettiert wurde der Einlauf von „College Classic“ (Helena BLAŽKOVÁ) und „Larrimah“ (Radek KOPLIK).