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15.07.2002 06:53 Age: 22 yrs

By: Karin HOF

FEGENTRI-Rennen in Hamburg


Kurz vor meiner Abreise nach Hamburg erhielt ich einen Anruf von Susanna SANTESSON – mein Pferd, „Tidel Pool“ sei Nichtstarter und ich hätte momentan keinen Ritt. Meine Enttäuschung war groß, zumal ich bereits Flugtickets und mein Freund extra Urlaub genommen hatte. Mittwoch dann die Erlösung: Durch die Absage der holländischen Reiterin bekam ich ihr Pferd vom niederländischen Erfolgstrainer Jan PUBBEN.

Nach Ankunft in Hamburg wurden wir Samstag Früh, 6. Juli 2002, vom BMW-Fahrtendienst, der auch alle anderen Fahrten perfekt organisierte, zu unserem Hotel gebracht. Zwei Stunden später fuhren wir gemeinsam mit den übrigen FEGENTRI-Reiterinnen nach Hamburg-Horn auf die Derbymeeting-Bahn. Dort angekommen gingen wir die Bahn ab, die durch die massiven Regenfälle der vergangenen Tage deutlich gezeichnet war. Am besten war der Zustand der ersten drei Spuren, die durch versetzten der Barriere geschont worden waren. 300m vor dem Ziel befand sich ein etwa 100m langer Bahnabschnitt in besonders schlechtem Zustand, der für ermüdete Pferde im Rennen eine Gefahr darstellen konnte.

Unser Rennen, ein Ausgleich 3 über 1800m, dotiert mit 10.500 Euro, war für 15 Uhr angesetzt. Im Führring sah ich mein Pferd, „Sinjaree“, einen 4jährigen Hengst von „Mark of Esteem“. Der braune Hengst machte einen ruhigen Eindruck. Er hatte heuer bereits zwei Rennen auf kleineren Deutschen Bahnen gewonnen. Auch die Totoquoten stimmten mich zuversichtlich, „Sinjaree“ war zusammen mit „Lobos“ (Annika KÄLLSE/S) zweiter Favorit, besser stand lediglich „Stranddieb“ (Elke SCHÜTZ/D). Stalljockey Adrie DE VRIES gab mir Order vorne zu gehen. „Sinjaree“ sei ein angenehmer Ritt, springe gut ab, müsse jedoch rechtzeitig geritten werden, da er nicht spritzig sei.

Wir erwischten einen guten Start aus Box 3, setzten uns an die Spitze des Feldes und konnten so die innere Spur nutzen. „Sinjaree“ galoppierte ruhig und sicher auf dem schweren Geläuf. Eingangs der Gerade begann ich zu reiten und wunderte mich, wo meine Konkurrenten waren. Der Braune reagierte sofort und verschärfte sein Tempo, 300m vor dem Ziel, im Bereich des „Gatschlochs“, gab ich ihm einen Klaps auf die Schulter. Kurz vor dem Ziel hörte ich die Stimme des Rennkommentators, Manfred CHAPMAN: “Sinjaree“ liegt weit vorn, „Sinjaree“ wird sicher gewinnen!“

Um die Plätze wurde hart gekämpft, der Richterspruch lautete: „Sinjaree“ siegte leicht mit 5 Längen, vor „Lusitina“ (Ch. O’NEILL/IRL) und Kopf vor „Colonia“ (Diana LOPEZ/E). Vierte wurde „Sweet Pan“ (G. NAUSTDAL/N). Ich freute mich riesig und bemerkte erst jetzt die zahlreichen Zuschauer. Als bei der Siegerehrung die österreichische Nationalhymne gespielt wurde war ich tief gerührt. Freude hatten auch unsere Exilösterreicher, allen voran Andi SUBORICS. Hurra! Mein erster FEGENTRI-Sieg und das in Hamburg! Wir ließen den Tag in St. Pauli bei einem Theaterstück gemütlich ausklingen. Am nächsten Tag war das Derby angesagt. Durch das immense Zuschauerinteresse war es fast unmöglich einen guten Platz am Führring zu ergattern. Wir verfolgten das 133. BMW-Deutsche Derby auf der Videoleinwand im Waageraum. Bereits eingangs der Zielgerade zeichnete sich ein überlegener Sieg des Ausnahmepferdes „Next Dessert“ (A. STARKE) ab. Er gewann in überlegener Manier vor „Salve Regina“ und „Tomori“. Bereits zum zweiten Mal stellte Trainer Schütz Platz 1 - 3 im Deutschen Derby und verhalf Andrasch Starke zu einem gelungenem Comeback. Etwas enttäuschend, mit Rang 5, die Leistung von „Mamool“, dem Gast aus England, der samt Spitzenjockey Frankie DETTORI mit dem Privatjet eingeflogen worden war.

Nicht zuletzt wegen meinem Sieg war dies meine bislang schönste Fegentri-Reise!

 

Karin HOF