By: Karin HOF
Der zweite Ritt meiner heurigen FEGENTRI-Saison sollte in Berlin sein (4.-6. Mai, meinen Auftakt hatte ich in Alag, im für Österreich zählenden FEGENTRI-Rennen). Natürlich war die Vorfreude entsprechend groß – endlich Hoppegarten sehen und dort sogar reiten!
Am Vorabend des Rennens trafen sich alle Reiterinnen in der „Reiterbar“ des Hotels Hoppegarten. Einige Reiterinnen kannte ich bereits vom Vorjahr. Während des Abendessens wurde das Rennprogramm studiert und die Formen unserer Pferde besprochen.
Sonntag-Mittag fuhren wir zur Rennbahn und gingen anschließend die Bahn ab. Eine Runde ist 2500m lang – die Zielgerade ist etwa 500m lang der letzte Teil, der sogenannte „Anberg“ verläuft leicht ansteigend. Es gibt auch noch eine Hürden- und eine Jagdbahn in Hoppegarten. Mein Pferd, Pointmaker, war ein 7jähriger Wallach, der auswärts von Besitzertrainerin N. THIEL trainiert wurde. Er war heuer bereits zweimal unplatziert gelaufen. Vor dem Rennen kamen Trainerin und deren Mann zu mir. Ich bekam Order an 3. Stelle zu gehen und ihn etwas zu verstecken. Ich sollte nicht vor der 400m Marke kommen und hauptsächlich mit der Hand reiten. Der Besitzergatte war früher Jockey gewesen. Die Trainerin nahm mich danach zur Seite, und meinte so brav wie sein Besitzer sagte sei Pointmaker nicht. Er habe sich die letzten Male im Führring recht aufgezogen und pulle im Aufgalopp und im Rennen. Aber er möge Frauen. Ich solle aber doch etwas Acht geben. Im Führring sah ich Pointmaker - ein Koloss, der leider auch noch ziemlich dick war. Schließlich war alles halb so wild. Nur beim Abspringen zum Aufgalopp war Pointmaker recht ungestüm.
Ich konnte nach Order reiten und wir hatten einen guten Rennverlauf- leider entpuppte sich Pointmaker nicht unbedingt als „Punktemacher“ für mich - bei der 400m Marke war er mehr mit atmen als mit laufen beschäftigt und wir fielen auf den zehnten Platz zurück. Die Favoritin „Highpoint“ gewann leicht mit 2 1/2 Längen. Im Sattel saß die sympatische englische Tierärztin Annie ELSEY. Zweiter war „Kincfleur“ mit Julia WILL (D) und dritter „Cortado“ mit der Fränzösin A.-S. PACAULT.
Nach dem Renntag machten wir, wegen des schlechten Wetters, eine verkürzte Berlin Rundfahrt. Nach dem Abendessen bei einer Freundin von Susanna SANTESSON landeten wir in einem netten Pub mit guter Livemusik. Nach diesem netten Ausklang ging es Montag zurück nach Wien. Besonders in diesem Jahr in dem sich uns Amateuren wenig Rittmöglichkeiten darbieten, bin ich sehr froh, dass wir Gelegenheit haben im Ausland zu reiten, um so nicht einzurosten.