By: Irene KOHLWEISS
Für den Derbytag in Alag war auch ein internationales Amateurrennen ausgeschrieben, zu dem Reiter und Reiterinnen aus Österreich, Tschechien, der Slowakei und natürlich auch aus Ungarn eingeladen waren.
Bei den Herren war kein Österreicher am Start. Im Damenrennen vertraten Conny FRAISL, Sandra KRISTYAN und ich die österreichischen Interessen.
Am Sonntag brachte Gaby ELIAS, Sandra und mich zur Rennbahn nach Alag, wo wir Conny, Günter SCHADLER und Piotr KROVITZCKI mit Corinna ALMSTÄDTER und Manuela SLAMANIG trafen. Sandra fuhr mit Günter, der auch zum ersten Mal in Alag ritt, die Bahn ab. Mit Corina und Manuela verbummelten wir die Zeit bis zu unserem Rennen.
Im ersten Rennen, einem Bewerb für 2-jährige über 1200 Meter, konnte Piotr mit „Mabruk“ gewinnen. Günter ging es im zweiten Rennen, einem Handikap IV über 2000 Meter, mit „Bonta“ nicht so gut. Er endete als Siebenter von Acht. Im dritten Rennen, das wieder von 2-jährigen über 1100 Meter gelaufen wurde, belegte Piotr mit „Megmondtam“ den dritten Platz bei sieben Startern.
Das vierte Rennen war das Herrenamateurrennen, ein Handikap V über 1250 Meter, das G. HARASZTI/H mit „Darimah“ vor F. KOUCKY/CZ mit „Rumba“ und S. SARA/SK mit „Cicelle“ gewann.
Im sechsten Rennen, einem Handikap V über 1800 Meter, waren neun Damen beritten. Meine 3-jährige Stute „Tracy“ war als Dritte getippt, hinter „Pulsation“ (Z. ZALESNÁKOVÁ/SK) und „War Lord“ (K. BARTOSOVA/CZ). Sandras „Theta“ (5-jährige Stute) hatte bei 6 Starts 2 Platzierungen vorzuweisen. Conny hatte sich für „War Lords“ Stallgefährten „Tessedik“ (3-jähriger Hengst) entschieden, der bei drei Starts dreimal unplatziert geblieben war. Sandra durfte als einzige keine Peitsche nehmen, da sie keine fünf Siege hat.
Im Führring bekamen wir unsere Order. Ich sollte als letzte in die Startmaschine gehen, nach dem Start die zweite oder dritte Position suchen und alles außen gehen, da „Tracy“ Angst vor anderen Pferden habe. Auch Sandra bekam die Order, „Theta“ außen zu halten und entweder als Erste zu gehen oder bei schlechtem Start erst in der Geraden sukzessive nach vorne zu kommen. Beim Aufgalopp waren „Tracy“ und „Theta“ sehr brav, „Tessedik“ zeigte Nerven. Ich wurde gleich als Zweite in die Startmaschine geführt und „Tracy“ versuchte prompt, vorne wieder hinaus zu kriechen. Es kam mir aber sofort ein Stallbursche zu Hilfe, der sie beruhigte und am Ohr hielt. „Tessedik“ war nur mit Mühe zu bewegen die Maschine zu beziehen. Als der Start endlich erfolgte, sprang „Tracy“ sehr gut ab und ich musste ein bisschen warten, bis endlich innen „War Lord“ und außen „Pulsation“ vorbeikamen. „Theta“ und „Tessedik“ hatten sich in der Startmaschine versäumt und bildeten den Abschluss. In der Geraden konnte sich „War Lord“ auf vier Längen lösen und bei der 200 Meter Marke hatte ich das Gefühl sichere Zweite zu werden. Doch dann bemerkte ich, dass der Schimmel langsamer wurde und als ich „Tracy“ nochmals aufforderte, legte sie weiter zu und es gelang uns, ihn im Ziel mit einer halben Länge abzufangen. Drei Längen dahinter wurde „Pulsation“ Dritte, einen Kopf vor der enorm endschnellen „Theta“ die wiederum eine dreiviertel Länge vor „Ohio“(E. KOCSIS/H) blieb. Conny wurde Sechste.
Bei der anschließenden Siegerehrung bekam jede Reiterin ein T-Shirt geschenkt, das anlässlich des 80. Ungarischen Derbys gedruckt worden war. Eine sehr nette Idee!
Das nächste Rennen war das Derby in dem Piotr den Favoriten „Kegyúr“ (Noble Law – Katyur) und Günter den schon in Österreich bekannten „Geronimo“ ritten. Außerdem waren noch der im österreichischen Derby Viertplazierte „Poggione“ (A. LUCE) und aus Connys Stall der von ihr schon zweimal zum Sieg gerittene „Allways Winner“ (S. PETÖ) am Start. Geronimo war nach dem Aufgalopp lahm und nahm am Rennen nicht teil. Es siegte „Poggione“ vor der bemerkenswerten „Schneiderfani“ (Z. SMIDA) und „Dancing Jolly“ (S. KOVÁCS). „Kegyúr“ blieb als Sechster unter seinen Erwartungen.
Sandra fuhr mit Conny und WaWo gleich nach dem Derby heim, während Gaby und ich noch auf Günter warteten, der mit uns heimfahren wollte, aber im letzten Rennen noch einmal ritt. Wir nützten die Zeit und kümmerten uns um unser leibliches Wohl. Schließlich war das mein erster Auslandssieg und den muss man gebührend feiern! Nachdem Günter mit „Panama Lady“ noch einen dritten Platz erritten hatte, traten auch wir die Heimreise an.