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30.05.2002 05:46 Age: 23 yrs

By: Susanne JISCHA

Amateurrennen in Meran


Vor drei Jahre ritten Karin HOF und ich schon einmal in der Arbeit auf der Rennbahn in Meran. Leider konnten wir damals keinen Renntag sehen, da gerade Sommerpause war. Nun hatte ich das Glück auf dieser wunderschönen Bahn, umgeben von Bergen, „Martinique“ (KR P. SCHWEITZER, G. MARTIN) reiten zu dürfen.

In der Nacht vor dem Renntag goss es sintflutartig. Der Boden war dementsprechend und ich bekam klatschnasse Füße, als ich am Sonntag Morgen bei Sonnenschein die Bahn abging.

Im zweiten Rennen des Tages hatte unser Stall seinen ersten Starter. In einem Steeple-Chase wurde „Le Rodriguais“ (Stall Veuve Clicquot) geritten von G. J. HALAMI guter Fünfter.

Das vierte Rennen war das Amazonenrennen (1900 m, pista piccola) mit 15 Startern. Doch vor dem dritten Rennen gab es einen Totalisatorausfall in ganz Italien (in Rom war noch dazu Italienisches Derby) und die Rennen wurden verschoben, obwohl die Pferde schon fix und fertig gesattelt im Führring waren. Mit circa einer Dreiviertelstunde Verspätung ging es dann weiter.

In Meran gelangt man unterirdisch in den Führring, was für mich ein irgendwie eigenartiges Gefühl war. Der Aufgalopp wurde auf der Sandbahn absolviert. Ich hatte vorher noch den Tipp bekommen langsam zu gehen, da der Sand nach den starken Regenfällen sehr schwer sein würde. Einer der Reiterinnen riss im Aufgalopp der Bügelriemen und so kam es wieder zu einer kleinen Verzögerung. Aber dann ging es endlich los. Das Rennen war extrem schnell und am Beginn des ersten Bogens befand ich mich auch schon an Vorletzter Stelle und hatte nichts in der Hand. Aber wenigstens konnte ich innen an der Barriere gehen (ich hatte Startbox 11 gehabt). Gegenüber packte ich „Martinique“ ein wenig an, weil ich am Beginn des Bogens wenigstens Anschluss an die vorderen Pferde haben wollte. Sie holte noch zweimal Luft und machte auch willig mit. Im Bogen kämpften wir uns innen - ich musste ein paar mal ordentlich brüllen, damit uns niemand zumachte -langsam weiter nach vorne. Als wir in die Gerade kamen (ca. 400 m) lag noch ungefähr das halbe Feld vor uns. Wir suchten uns im Zickzackkurs unseren Weg und wurden noch knapp Vierte (kK). Der Sieger „Juicy“ mit A. HIERER, Trainerin Jutta MAYER/München, gewann überlegen mit 7 Längen, die weitern Abstände waren 3 Längen – ¾ Länge – kurzer Kopf. Alles in allem war es ein wunderschöner und erfolgreicher Tag.

Ich möchte mich herzlichst bei Besitzer und Trainer für diesen Ritt bedanken. Leider gibt es in Wien nur so wenige Amateurrennen, dass ich jetzt schon mehr Ritte auf Vollblütern im Ausland als daheim habe.

 

Susanne JISCHA